Bibliotheca Arabica – Neue Geschichte der arabischen Literatur

Die Universität Leipzig und die Sächsische Akademie der Wissenschaften haben das Projekt „Bibliotheca Arabica“ erfolgreich bewilligt, um Erkenntnisse zur literarischen und wissenschaftlichen Schaffensweise in der arabischen Welt zwischen dem 12. und 19. Jh. zu erarbeiten. Eine Beschreibung des Projekts finden Sie unten stehend.

Bibliotheca Arabica – Neue Geschichte der arabischen Literatur
Forschungsprojekt an der Sächsischen Akademie der Wissenschaften in Kooperation mit der Universität Leipzig
Laufzeit
2018 – 2035
Leitung Prof. Dr. Verena Klemm (Universität Leipzig)
Kurzbeschreibung
Das Projekt „Bibliotheca Arabica – Neue Geschichte der arabischen Literatur“ erarbeitet grundlegende Erkenntnisse zur literarischen und wissenschaftlichen Produktion und Praxis in der arabischen Welt zwischen 1150 und 1850. Die sieben Jahrhunderte umfassende Periode arabischer Literatur wurde in der Arabistik lange als steter Niedergang nach Ende der sog. klassischen Blütezeit der arabisch-islamischen Kultur verstanden. In der Folge wurde der in diesem Zeitraum verfassten Literatur insgesamt wenig Aufmerksamkeit geschenkt und die Erschließung und Erforschung von Quellen stark vernachlässigt.
Eine neue Literaturgeschichtsschreibung in der Arabistik steht gegenwärtig am Anfang. Um ihr die nötige Grundlage zu geben, wird dieses Projekt übergreifende zeitliche und räumliche Entwicklungen der arabischen Literatur in Bezug zu ihren politischen und sozialen Kontexten erarbeiten. Um dies zu leisten, wird eine digitale Bibliotheca Arabica erstellt. Sie integriert und verknüpft Daten zu Produktion und Tradition von Werken der schönen Literatur und der Wissenschaften aus Handschriftenkatalogen sowie Datenbanken. Hinzu kommt ein großer Fundus von Manuskriptvermerken, die über die Rezeptions- und Sammlungsgeschichte arabischer Literatur Auskunft geben. Sie werden in internationalen Sammlungen erhoben und ebenfalls in die Bibliotheca Arabica integriert.
Die Bibliotheca Arabica wird das Arbeitsinstrument der arabistischen Literaturgeschichtsschreibung und Literaturforschung darstellen, das auch in Zukunft aktualisiert und erweitert werden kann. Es bietet der Islamwissenschaft und allen Disziplinen, die sich den religiösen und ethnischen Gemeinschaften in der islamisch geprägten Welt widmen, Zugang zur Erforschung des in arabischer Sprache überlieferten Handschriftenerbes – so etwa der Afrikanistik, Hebraistik, Indologie, Iranistik, Koptologie, Osmanistik und Zentralasienwissenschaft.